Sänger bieten umjubelte Auftritte

 

Von Schwarzwälder-Bote 01.06.2016 - 18:00 Uhr

 

 

 

Dornsteten. 55 Sänger umfasste der für den Auftritt in der Stuttgarter Liederhalle zusammengestellte Projektchor aus Aach, Dießen und Dettingen.Als einer von weit über 400 Chören hat sich der Liederkranz Aach im Rahmen des Deutschen Chorfests in Stuttgart an den "Tageskonzerten" beteiligt. Diese ermöglichten jedem Chor eine Präsentation seines Könnens über 20 Minuten vor fachkundigem Publikum.

 

 

Verstärkt durch die katholischen Kirchenchöre aus Dießen und Dettingen, brachte Dirigent Thomas Müller letztlich einen 55-köpfigen gemischten Chor auf die Bühne. Drei Stücke waren ausgewählt worden: "Musik ist Trumpf", "Das Lieben bringt groß’ Freud’" und "Das Wandern ist des Müllers Lust". Die beiden letzteren Volkslieder waren neu arrangiert worden und bildeten durch ihre rhythmischen Betonungen und das Einflechten von Kurzsilben eine reizvolle Weiterentwicklung des altbekannten Liedguts. Vor dem gut gefüllten Schillersaal in der Stuttgarter Liederhalle überzeugte diese große Chorgemeinschaft mit Tempo und Prägnanz, wie Projektleiter Hermann Friedrich berichtet. Am Ende belohnte der anhaltende Applaus die Sänger für das intensive Einüben der Stücke.

 

 

Das Chorfest bot darüber hinaus viele Vergleiche mit anderen Chören, die sich auf der Königstraße, in Höfen oder an markanten Stellen sangesfreudig darboten. Auch in den Kirchen oder den anderen Vortragssälen gab es Neues und Altes in bester Gesangskunst vorgetragen zu erleben." Außer dem Erfolg des eigenen Vortrags bescherte das Stuttgarter Chorfest einen nachhaltigen, wunderbaren Eindruck, und alle waren glücklich, dabei gewesen zu sein", so Friedrich weiter.

 

 

Glückliche Gesichter beim Flüchtlingschor

 

"Singen in der neuen Welt", so nennt sich der Projektchor des Liederkranzes Aach, der überwiegend aus Migranten besteht. Seit eineinhalb Jahren üben die in Aach in die Gemeinschaftsunterkunft zugewiesenen Männer mit drei oder vier Einheimischen als Stimmführern deutsches Liedgut ein. Dabei stehen die Lust am Gesang, das Gemeinschaftserlebnis, das Erlernen der deutschen Sprache, deren Artikulation und das Bekanntwerden mit deutschen Eigenheiten im Vordergrund. Auch die musikalische Präzision werde laut Hermann Friedrich nicht vernachlässigt und trage letztlich die gesamte interkulturelle, integrative Arbeit.

 

 

Gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Landes Baden-Württemberg, erarbeitete der Dirigent des Liederkranzes, Thomas Müller, mit den Flüchtlingen verschiedene Lieder: "Freude schöner Götterfunken", "Ein Mann, der sich Kolumbus nannt’", Samba-Rhythmen und Gassenhauer wie "Marmor Stein und Eisen bricht". Damit kam man der Vorliebe der Asylanten für hymnische Stücke sowie für schwungvolle Musik und Bewegung nach. Beim Deutschen Chorfest in Stuttgart konnte der Chor sein Können beweisen. Die Frische des Vortrags und die häufigen Mitmacheffekte beflügelten sowohl den Chor als auch die Zuhörer, so Projektleiter Friedrich. Über die zugeteilte Zeit hinaus durfte beziehungsweise musste der Chor bleiben, um schließlich mit Standing Ovations aus dem prall gefüllten Saal verabschiedet zu werden. Die glücklichen Gesichter der Sänger spiegelten den Stolz über die gezeigte und teilweise hart erarbeitete Leistung wider.